Beim Stichwort Kunstfälschung denken wir schnell an Gemälde, nicht zuletzt durch die großen Fälschungsskandale der letzten Jahrzehnte (Knoedler, Beltracchi). Ein Blick in Museumsarchive zeigt aber ein ganz anderes Bild: verschiedenste gefälschte Kunstgegenstände, von der Aquamanile bis zur Reliquie beschäftigten die Museumsleute im frühen 20. Jahrhundert. 1898 hatten sie einen Verband der Fälschungsbekämpfung gegründet und tauschten Fotos und Texte über aktuelle Fälschungen aus. Teile des Archivs des Verbands sind digital zugänglich. Durch die internen gedruckten Texte und ausführliche Register ist das umfangreiche Material gut recherchierbar. Das Seminar widmet sich der Geschichte der Fälschungsbekämpfung in Museen. Ausgehend von verschieden Gattungen und Epochen von Fälschungen im digitalisierten Archiv werden Fallstudien entwickelt.
Seminar: Archive des Aussortierten. Fälschungen im Museum
Unter der Leitung von Dr. Lukas Fuchsgruber für Studierende des Masters Kunstwissenschaft der TU Berlin, SS 21