Auf Einladung des Brücke-Museums haben sich Studierende im Masterstudiengang Kunstwissenschaft an der TU Berlin mit der Ausstellung Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext auseinandergesetzt. In Interventionen geben sie am 11. Februar 2022 Einblicke in die Überlegungen, die sie aus den mehrfachen Besuchen und Gesprächen mit den Kuratorinnen und verschiedenen Expert *innen gewonnen haben.
Nach Stationen im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen und im Stedelijk Museum in Amsterdam zeigte das Brücke-Museum ab Dezember 2021 die Ausstellung Kirchner und Nolde. Expressionismus Kolonialismus, die in Berlin um Werke weiterer Vertreter der Brücke-Künstlergruppe ergänzt wird. Gemeinsam mit zeitgenössischen Positionen präsentiert das Brücke-Museum im Kunsthaus Dahlem zudem die Sammlung außereuropäischer Objekte aus dem Nachlass Karl Schmidt-Rottluffs. Das Ausstellungsprojekt rückt erstmals die Wechselwirkungen zwischen deutscher bzw. europäischer Kolonialpolitik und der Kunstproduktion der Brücke-Mitglieder in den Mittelpunkt. Dabei unterzieht es die künstlerisch-intellektuelle Adaptation von Artefakten aus den damaligen Kolonien, die Landschaft- und Figurenszenen aus Papa-Neuguinea und Palau, wohin Nolde und Pechstein vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs gereist waren, und die Inszenierung Schwarzer Modelle in den zahlreichen Dresdner und Berliner Atelier - und Tanzdarstellungen ebenso einer Revision wie es institutionelle Praktiken des Kuratierens und Vermittelns kritisch befragt.
Das Seminar zielte auf eine Analyse der Ausstellung ab, die nicht nur ihren Aufbau, die Anordnung der Exponate im Raum samt der sie begleitenden Texte und Medien beinhaltet, sondern auch Aspekte wie Webauftritt, Katalogbuch und Vergleiche mit den vorherigen Ausstellungsstationen berücksichtigt.