Ankündigung der Publikation "MachtKritikKollaboration", hrsg. von Dr. Pegah Byroum-Wand

Im Herbst 2024 gibt Dr. Pegah Byroum-Wand den Sammelband “MachtKritikKollaboration – Praxisreflexionen zwischen Aktivismus, Museum und Universität” im Verlag Yılmaz-Günay heraus. Das Buch reflektiert die machtkritische Zusammenarbeit mit dem Beirat von "Museums and Society - Mapping the Social"


Ankündigung: Publikation (Herbst 2024)

“MachtKritikKollaboration – Praxisreflexionen zwischen Aktivismus, Museum und Universität”
im Verlag Yılmaz-Günay @verlagyilmazgunay. Konzipiert und herausgegeben von Dr. Pegah Byroum-Wand

Im Verbundprojekt “Museums and Society - Mapping the Social” haben wir mit einem kritischen Beirat zusammengearbeitet, bestehend aus Expert*innen zu Datenethik, Intersektionalität, Menschen mit Behinderungen, Klassismus, Dekolonisierung und Institutionskritik. Die Beiratsmitglieder engagieren sich in Aktivismus, Museum und Universität und an ihren Schnittstellen. Weitere Infos zum Beirat finden Sie hier.

Ziel der machtkritischen Zusammenarbeit war es, die soziale Relevanz unserer Forschung und Fallstudien kritisch zu diskutieren und zu reflektieren, dass wir in Universitäten und Museen arbeiten - hierarchischen Orten der Wissensproduktion, die historisch auf Machtausübung und Machterhalt ausgerichtet sind und strukturelle Ungleichheit verfestigen können.

Die Zusammenarbeit zwischen Museen, aber auch Universitäten und Aktivist*innen erlebt derzeit eine Hochkonjunktur und wird von den Institutioen gefördert. Zugleich werden diese Institutionen von Aktivist*innen seit vielen Jahren hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Relevanz und politischen Verantwortung kritisch herausgefordert: Welche Stimmen werden privilegiert, welche marginalisiert oder ausgeblendet? Wer übt Macht aus? Wem gehört das Wissen?
Debatten um koloniale, rassistische, genderbezogene, sozioökonomische und ableistische Ausschlüsse, partizipative Museumskonzepte und Digitalisierung gewinnen vor dem Hintergrund globaler Krisen und Umwälzungen eine neue Schärfe. Die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Museen und Aktivist*innen ist von einem ungleichen Zugang zu gesellschaftlichen und materiellen Ressourcen geprägt, statt von vermeintlicher Augenhöhe. Machtkritische Aspekte bleiben jedoch meist innerhalb musealer und universitärer Einrichtungen unberücksichtigt.
In der Publikation werden am Beispiel des Berliner Verbundprojekts „Museums and Society – Mapping the Social“ und seines aktivistischen Beirats Beziehungsaufbau, Hierarchien und Machtdynamiken reflektiert. Das Buch versammelt Interviews, Grafiken, Mappings und analytische Texte aller Teilnehmenden und bietet machtkritische Praxisreflexionen für Menschen an der Schnittstelle von Aktivismus, Museum, Universität und politischer und kultureller Bildung.

Mit der Publikation bieten wir bewusst keine “Best Practice” und damit schnelle Lösungen für das komplexe Thema machtkritischer Kollaborationen. Vielmehr werden die Prozesse und Bedingungen transdisziplinärer Zusammenarbeit in Interviews, Analysen und Mappings befragt. Dabei wird die Wechselbeziehung zwischen dem oftmals individualistischen, statischen Verständnis von Wissensproduktion in Universitäten oder Museen und der dynamischen Wissensproduktion in aktivistischen Kreisen deutlich.
Die prozessorientierte Publikation soll zeigen, dass es keine machtkritische Zusammenarbeit geben kann, wenn “professionelle Expertisen” innerhalb und “aktivistisches Erfahrungswissen” außerhalb von Institutionen verortet und dadurch auf- bzw. abgewertet werden.


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