Ranjamrittika Bhowmik ist Kultur- und Sprachwissenschaftlerin und angehende Yoginī. Ihre Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle zwischen Literaturwissenschaft, Philosophie, Ethnologie, postcolonial studies und Religionsgeschichte, wobei sie sich auch mit wenig Beachtung findenden Traditionen auseinandersetzt. Sie promovierte an der Oxford Universität mit einer Studie über die Rājbaṃśī-Gemeinschaft im Nordosten Indiens. Die mündlich überlieferte Literatur in Rājbaṃśī-Sprache ist eine gelebte Tradition, die von der Forschung selbst in Indien bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist. Ihre diachronische Studie beschäftigt sich mit esoterischen Yogatraditionen in Nordostindien, die sich sowohl auf Buddhismus als auch auf Hinduismus beziehen. In ihrer Arbeit setzt sich Bhowmik mit Mystizismus und Sprache auseinander sowie den Politiken alternativer gesellschaftlicher Imaginationen, die von religiösen Bewegungen ausgehen, setzt sich mit Vorstellungen zum ‘subtilen Körper’ auseinander und untersucht pluralistische, dissidentische Literaturen und ihre künstlerische und politische Wirkung durch Performances. In ihrer Doktorarbeit analysiert sie Sprache und Praxis und verbindet dabei Literaturkritik mit ethnografischer Forschung. Zur Zeit arbeitet sie an der Archivierung, Erhaltung und Dokumentation der mündlichen Traditionen und des immateriellen Kulturerbes stark marginalisierter Künstler*innen indigener Gemeinschaften in Ostindien. Ihr Projekt wurde von der Oxford Universität, dem Oxford Centre of Hindu Studies, der Zeno Karl Stiftung Schweiz, dem Birla Sanskriti Trust und dem Tata Education and Development Trust gefördert. Bhowmik hat an vielen Institutionen und Universitäten studiert und geforscht, wie der Jadavpur Universität in Kolkata, der Universität Mailand in Italien, der Universität Lausanne in der Schweiz, der Oxford Universität und der Humboldt-Universität zu Berlin.
In ihrem Postdoc-Forschungsprojekt beschäftigt sich Bhowmik mit der Geschichte der Gefühle und untersucht die individuelle Produktion von Wert durch Museumsbesucher*innen. Auch geht sie dabei verschiedenen Fragen nach, wie etwa zu historischer Distanzierung und Neutralität vs. Empathie, zu unterschiedlichen Gedächtniskonzepten und dazu, wie emotionale Erfahrungen durch das Digitale beeinflusst werden. Darüber hinaus befasst sie sich mit Objektbiographien, Dekolonisierung und Intersektionalität. Mit ihrer Forschung beabsichtigt Bhowmik, die emotionale Reise der Besucher*innen im Museumsraum nachzuzeichnen (z.B. aus deren soziokultureller und psychologischer Sicht).
Publikationen
Ranjamrittika Bhowmik, Debra Castillo, “Heading East: Spanish-Bangla Collisions in El próximo oriente”, in Studies in Spanish & Latin American Cinemas, Intellect Book Journals 15, no. 1 (2018) 3–24, https://doi.org/10.1386/slac.1...
Ranjamrittika Bhowmik, “Tagore vädjade till en universell humanism/Tagore appealed to a universal humanism,” Liberal Debatt, 22 October 2020, https://www.liberaldebatt.se/2...
Ranjamrittika Bhowmik, “Comparative Literature and Digital Humanities” in E-Qual News, Bi-Monthly Newsletter of the Eu-India Project E-Qual 2, no. 4, (Kolkata, 2015), 21–25.