Beschreibung:
Das diesjährige Dekoloniale-Festival findet in den Räumlichkeiten
der TU Berlin statt und nimmt auch Bezug auf die Geschichte von
Widerstand und Aktivismus an diesem Ort. Die fünfmonatige Besetzung der TU Berlin durch Geflüchtete und Verbündete im Jahr 1991/92 ist ein
historischer, wenn auch oft vergessener Meilenstein in der
Bewegungsgeschichte von Asylsuchenden sowie ehemaligen
Vertragsarbeiter*innen aus Ostdeutschland. Mit der Besetzung und der
Gründung eines "Antirassistischen Zentrums" an der TU wurde ein Schutz-und Aktionsraum geschaffen. Einerseits kann dieser als direkte Reaktion auf das Versagen der deutschen Behörden verstanden werden, die nach den rassistischen Angriffen auf Asylunterkünfte in den 1990er Jahren, allen voran in Hoyerswerda im Sommer 1991, keine adäquaten Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen ergriffen. Andererseits richtete sich der Protest gegen die diskriminierende deutsche Asylpolitik als Ganzes, gegen Zwangsverteilung und Residenzpflicht.
Die Besetzung der TU Berlin ist ein beispielhafter Ausgangspunkt
des Workshops, um machtkritisch über Kontinuitäten antirassistischer
Selbstorganisation, Solidarität und Orte der Erinnerung zu diskutieren.
Daran anknüpfend werden wir gemeinsam die (Un)Möglichkeiten und
konkreten Beispiele der Darstellung dieser Widerstandsgeschichten in
Museen beleuchten.
Sprache: Deutsche Lautsprache
Für: Personen, die im Bereich Aktivismus oder Museum oder an der Schnittstelle angesiedelt sind.
Wann?
16.9.2023 von 12-15 Uhr
Wo?
Berlin Open Lab, Universität der Künste Berlin, Einsteinufer 43, 10587 Berlin
Anmeldung: Website der Dekoloniale: https://www.dekoloniale.de/de/...